ADV begrüßt Länderbeschluss zur Luftverkehrsteuer

Lufthansa reduziert ihr Angebot im Sommerflugplan auch in Ostdeutschland. Ein Grund sind die Standortkosten. (Foto: Günter Wicker | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH)

Seit der Erhöhung der Luftverkehrsteuer steht der Luftverkehr in Ostdeutschland unter großem Druck. Lufthansa streicht Verbindungen, Flughäfen melden Defizite, und Landesregierungen warnen vor einer Abkopplung ihrer Regionen. Diese Chronik dokumentiert die politischen, wirtschaftlichen und betrieblichen Entwicklungen in Ostdeutschland seit Inkrafttreten der Steuererhöhung.


Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert,
sobald neue Entwicklungen bekannt werden.


Alle bisherigen Chronik-Einträge (hier klicken um die Übersicht zu öffnen)


31. Oktober 2025 | ADV begrüßt Länderbeschluss zur Luftverkehrsteuer

Der Flughafenverband ADV hat die Beschlüsse der Verkehrsministerkonferenz begrüßt. Die Länder sendeten „ein starkes Signal nach Berlin“, so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Der Rückzug der Airlines von deutschen Flughäfen solle gestoppt und die Absenkung der Luftverkehrsteuer endlich umgesetzt werden.

ADV sieht sich durch diese Beschlüsse in seiner Forderung bestätigt und appelliert nun an den Bund, die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zur Stärkung des Luftverkehrs zügig haushaltswirksam umzusetzen.


30. Oktober 2025 | Sachsens Finanzminister: Kosten für Luftverkehr müssen sinken

Deutschland braucht nach Ansicht des sächsischen Finanzministers Christian Piwarz (CDU) eine deutliche Senkung der Kosten im Luftverkehr. Die Entscheidung der Lufthansa, den innerdeutschen Flugverkehr noch einmal deutlich zu reduzieren, sei ein Alarmsignal, sagte er bei einer Befragung im Landtag. Piwarz rief die Bundesregierung auf, die Luftverkehrssteuern zu senken und sich an den Kosten der Flugsicherung zu beteiligen. Das habe man auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei dessen Antrittsbesuch vor wenigen Tagen in Dresden mitgegeben.


30. Oktober 2025 | Verkehrsministerkonferenz fordert Senkung der Luftverkehrsteuer

Die Verkehrsministerkonferenz hat auf ihrer Herbstsitzung die Bundesregierung aufgefordert, die Luftverkehrsteuer zu senken und weitere Belastungen für deutsche Flughäfen zu reduzieren.

In ihrem Beschluss betonen sie, dass hohe staatliche Abgaben und nationale Sonderregeln die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts Deutschland gefährden. Der Bund solle daher die Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurücknehmen, die nationale PtL-Quote abschaffen und mindestens die Hälfte der Einnahmen aus dem Emissionshandel für den Markthochlauf nachhaltiger Flugkraftstoffe einsetzen. Zudem fordern die Länder eine dauerhafte Finanzierung der Flugsicherungskosten an kleineren Flughäfen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Verkehrsministerkonferenz in Straubing (Foto: StMB)

29. Oktober 2025 | Neue Studie: Standortkosten beeinflussen Passagierzahlen nur begrenzt

Eine aktuelle Untersuchung der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) zeigt, dass bei rund 100 europäischen Flughäfen im vergangenen Jahr kaum ein direkter Zusammenhang zwischen niedrigen Standortkosten und hohen Passagierzahlen besteht. T&E kommt daher zu dem Schluss, dass die Nachfrage im Luftverkehr vielmehr von Faktoren wie Strategie der Airlines, Markt‑ sowie Reisetrends gesteuert wird. In Deutschland gehe der Rückgang vor allem auf die Entwicklung des Inlandsmarkts zurück, erklärte die Organisation. Zu ähnlichen Ergebnissen war Anfang des Jahres bereits das DLR in einem Gutachten gekommen. T&E warnt davor, staatliche Steuern und Gebühren für den Luftverkehr senken zu wollen – dies würde Einnahmen reduzieren, ohne signifikant die Passagierentwicklung zu verbessern.


28. Oktober 2025 | Lufthansa streicht Inlandsflüge im Sommerflugplan 2026

Die Lufthansa hat ihren Sommerflugplan 2026 vorgestellt. Die Airline baut mit über 14.000 wöchentlichen Verbindungen zu rund 330 Zielen in etwa 100 Ländern vor allem ihr Interkontinentalnetz weiter aus. Gleichzeitig kündigt das Unternehmen Streichungen im innerdeutschen Zubringernetz an: Mehr als 50 Flüge werden demnach pro Woche gestrichen — unter anderem zwischen München und Köln, Düsseldorf sowie Berlin, sowie zwischen Frankfurt und Leipzig bzw. Nürnberg. Weitere Verbindungen wie von München nach Münster/Osnabrück oder Dresden stehen auf dem Prüfstand.


27. Oktober 2025 | Offener Brief der Leipziger Wirtschaft an den Bundeskanzler

Die Leipziger Wirtschaft fordert in einem von der Industrie- und Handelskammer Leipzig initiierter Offener Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Abschaffung der Luftverkehrsteuer und die Senkung der Luftsicherheitsgebühren. Nur so könne der Flughafen Leipzig/Halle gegenüber ausländischen Flughäfen wie Prag konkurrenzfähig sein und Ostdeutschland international angebunden bleiben.

Der Luftverkehr ist kein Selbstzweck, sondern eine Schlüsselvoraussetzung für wirtschaftliche Stärke, Exportfähigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes, aber auch Teil des weltoffenen Selbstverständnisses Ostdeutschlands.
Aus dem Offenen Brief der Leipziger Wirtschaft an den Bundeskanzler


24. Oktober 2025 | Senkung der Luftverkehrsteuer nicht vor 2027

Fluggesellschaften können nicht vor 2027 mit einer Absenkung der Luftverkehrsteuer rechnen. Eine Entlastung schon im nächsten Jahr fällt nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ definitiv aus. Lufthansa hatte für diesen Fall bereits weitere Flugstreichungen in Deutschland angekündigt.

Die deutsche Ticketsteuer bleibt 2026 in voller Höhe bestehen. „Im Bundeshaushalt bestehen noch keine Spielräume für die Rücknahme der Luftverkehrsteuererhöhung“, stellte das Bundesverkehrsministerium auf Nachfrage des Blattes klar.

Aus Regierungskreisen hieß es mit Blick auf eine Senkung der Ticketsteuer im Sommer, eine denkbare Möglichkeit der Finanzierung wäre, die erforderlichen Mittel in den Einzelplänen Verkehr beziehungsweise Wirtschaft und Energie einzusparen.


19. Oktober 2025 | Flughafenchef warnt vor Lufthansa-Rückzug in Ostdeutschland

Götz Ahmelmann, Vorstandschef der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG), hat angesichts möglicher Streckenstreichungen der Lufthansa vor den Folgen für die Region gewarnt. Ahmelmann äußerte sich in einem Posting bei LinkedIn alarmiert über die Entwicklung: Man müsse die Situation „sehr ernst nehmen“.

Hohe Standortkosten wie die Luftverkehrsteuer, steigende Abgaben und sinkende Frequenzen gefährdeten laut Ahmelmann die überregionale Anbindung von Standorten wie Leipzig/Halle und Dresden. Er appelliert an die Politik, den Luftverkehrsstandort Deutschland durch gezielte Entlastungsmaßnahmen zu stärken.


18. Oktober 2025 | Lufthansa könnte im Sommer weitere Inlandsflüge streichen

Lufthansa denkt vor dem Hintergrund hoher Standortkosten und bislang nicht eingehaltener Entlastungsversprechen der Bundesregierung auch für den Sommer 2026 über Flugstreichungen im innerdeutschen Streckennetz nach.

„Ohne eine Reduzierung der Standortbelastungen werden weitere Streichungen unvermeidbar sein“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. „Es geht um rund hundert innerdeutsche Flüge pro Woche, die im kommenden Sommer nochmals wegfallen könnten.“

Lufthansa hat für den Winter 2025/2026 bereits Flugentnahmen angekündigt, die vor allem Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg und Stuttgart treffen werden.

Für den Sommer 2026 stehen „Verbindungen wie von München nach Münster/Osnabrück oder von München nach Dresden“ auf dem Prüfstand“, legte Spohr nun nach. „Wir fliegen auf diesen Strecken jeden Tag defizitär.“

Nach Corona habe man nun die „irre Situation“, dass außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt drei Viertel der früheren innerdeutschen Verbindungen aus Kostengründen nicht mehr angeboten würden, hatte Spohr erst vor Kurzem gesagt. „Es geht um den Luftfahrtstandort Deutschland, der sich zunehmend abhängt.“


17. Oktober 2025 | Tourismus-Koordinator für Senkung der Luftverkehrsteuer

Der Tourismus-Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß, schlägt eine Senkung der Ticketsteuer auf Inlandsflüge vor. „Die von der Ampel angehobene Luftverkehrsteuer muss so schnell wie möglich gesenkt werden – zum Beispiel in einem ersten Schritt bei Inlandsflügen“, sagte Ploß den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Auch andere Wettbewerbsnachteile für die Luftfahrtbranche müssten aus Sicht des CDU-Politikers beseitigt werden.

Ploß geht damit auf einen Vorschlag der Flugbranche aus dem Frühjahr ein. Diese hatte angeregt, die Steuer bei Hin- und Rückflügen innerhalb Deutschlands nur einmal zu erheben, um den innerdeutschen Luftverkehr zu stärken. Derzeit zahlen Airlines für Inlandsflüge zweimal die Steuer.


16. Oktober 2025 | Bundestag berät über Rücknahme der Luftverkehrsteuer

Im Bundestag wurde der Antrag der AfD‑Fraktion „Stellenabbau bei der Lufthansa Group als Alarmsignal – Erhöhung der Luftverkehrsteuer zurücknehmen“ (Drucksache 21/2223) erstmals beraten. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den Finanzausschuss überwiesen.

Die Forderung im Antrag lautet, die im Mai 2024 erfolgte Anhebung der Luftverkehrsteuer umgehend zurückzunehmen – spätestens bis zum Ende des Jahres. Begründet wird dies mit Wettbewerbsnachteilen für deutsche Fluggesellschaften und Flughäfen, darunter steigende Ticketpreise, Verlagerung von Flugverbindungen ins Ausland und Doppelbesteuerung bei Hin‑ und Rückflügen.

Die Aufzeichnung der Bundestagsdebatte vom 16.10.2025:


1. Oktober 2025 | Bündnis aus Sachsen fordert Erhalt und Ausbau der Lufthansa-Verbindungen

In einem gemeinsamen Schreiben haben Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Lufthansa aufgefordert, die Flugverbindungen ab den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern perspektivisch auszubauen. Anlass sind Überlegungen des Unternehmens, das Angebot an einzelnen deutschen Flughäfen aufgrund mangelnder Rentabilität zu reduzieren – darunter auch an den beiden sächsischen Standorten.

Das Bündnis warnt vor negativen Folgen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Region und fordert zugleich die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag angekündigte Entlastung des Luftverkehrs umzusetzen.


29. September 2025 | Lufthansa baut Stellen in Ostdeutschland ab

Die Lufthansa kündigt den Abbau von Stellen am Bodenpersonal an den Standorten Leipzig/Halle und Dresden an: Betroffen sind rund 130 Mitarbeiter. Lufthansa begründet die Maßnahme mit den „verschlechterten Rahmenbedingungen am Luftverkehrsstandort Deutschland“, unter anderem durch hohe staatliche Abgaben und Gebühren – insbesondere die seit 2024 erhöhte Luftverkehrsteuer. Die Ankündigung kommt zu einer Zeit, in der regionale Flughäfen ohnehin unter stagnierender Passagiernachfrage, Wettbewerbsdruck durch größere Drehkreuze und steigenden Kosten leiden.


27. September | SPD-Fraktion offen für Senkung der Luftverkehrsteuer

Die Fraktion der SPD‑Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag signalisiert eine Bereitschaft zur Senkung der Luftverkehrsteuer, um die Branche zu entlasten und international wettbewerbsfähiger zu machen. „Eine Senkung der Luftverkehrsteuer wäre aus wirtschafts- und verkehrspolitischer Sicht ein sinnvoller Schritt“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Armand Zorn dem Magazin Stern.

Allerdings räumte er angesichts der aktuellen Haushaltslage ein: „Wir haben nur begrenzten Spielraum.“ Jede Entlastung müsse daher „solide gegenfinanziert“ werden, so Zorn. Es sei nun wichtig, konkrete und tragfähige Vorschläge auf den Tisch zu legen.


24. September 2025 | IHK zu Leipzig fordert schnelle Senkung von Steuern und Abgaben im Luftverkehr

Die IHK zu Leipzig fordert eine schnelle und spürbare Senkung von Steuern und Abgaben für den Flugverkehr. Hintergrund sind angekündigte Strecken‑ und Frequenzkürzungen, die laut IHK gravierende Auswirkungen auf die internationale Anbindung und Wettbewerbsfähigkeit mitteldeutscher Flughäfen haben könnten.

Die Kammer kritisiert die hohen staatlich veranlassten Belastungen des Luftverkehrs – darunter die seit Mai 2024 erhöhte Luftverkehrsteuer – und fordert konkret die Absenkung dieser Steuer, eine Reduzierung der Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren sowie die Einführung einer Mehrwertsteuerbefreiung für Inlandsflüge, um Wettbewerbsnachteile im Vergleich zum europäischen Ausland abzubauen.


24. September 2025 | Lufthansa droht mit weiteren Streckenstreichungen

Der CEO von Lufthansa Airlines, Jens Ritter, warnt, dass die Fluglinie bei anhaltend hohen Standortkosten und fehlenden politischen Entlastungen gezwungen sein könnte, weitere Verbindungen ab deutschen Flughäfen zu streichen. „Wenn Verbindungen unrentabel werden, sind wir gezwungen, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Besonders betroffen seien innerdeutsche Strecken und Regionalflughäfen wie etwa Leipzig/Halle und Dresden.

Ritter zeigte sich auch verständnislos über nicht gehaltene Ankündigungen der Bundesregierung. „Es ist sehr enttäuschend, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2026 keinerlei Entlastung für Flüge ab Deutschland plant“, erklärte der Airline-Chef. 

Lufthansa hatte zuletzt bereits mehrere Inlandslinien wie München-Leipzig und Münster-Frankfurt eingestellt, Paderborn und Friedrichshafen fliegt Lufthansa gar nicht mehr an.

Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr hatte die ausbleibenden Entlastungen zuletzt deutlich kritisiert. Die „Wertigkeit des Luftverkehrs für den Standort“ werde in Deutschland nicht so gesehen wie in anderen europäischen Ländern.


24. September 2025 | Bundeskanzler kündigt Entlastung für Luftverkehr an

Bei der Bundestagsdebatte zum Bundeshaushalt 2026 hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine finanzielle Entlastung des deutschen Luftverkehrs von hohen Standortkosten in Aussicht gestellt.

Wir müssen auch den deutschen Luftverkehr von übermäßigen Belastungen entlasten, sodass auch der gewerbliche Luftverkehr in Deutschland eine gute Chance hat, sich im internationalen Wettbewerb zu bewähren„, sagte Merz im Bundestag.

Die Luftverkehrsbranche begrüßte die Ankündigung. Michael Hoppe, Geschäftsführer des Board of Airline Representatives in Germany (BARIG), erklärte: „Luftverkehrspolitik ist immer auch Wirtschaftspolitik. Wir unterstützen daher die Ankündigung von Bundeskanzler Merz, den Luftverkehr in Deutschland finanziell zu entlasten, denn der Staat trägt maßgeblich die Verantwortung für die viel zu hohen Standortkosten.“

Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) reagierte positiv. „Es ist gut, dass der Kanzler das Thema zur Chefsache macht“, sagte BDL-Präsident Jens Bischof. „Denn von Entlastungen haben wir bislang noch nichts zu spüren bekommen.“


12. September 2025 | Mitteldeutsche Flughafen AG kritisiert ausbleibende Entlastungen trotz Koalitionsversprechen

Im Politikbrief vom September 2025 kritisiert die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) erneut die anhaltend hohe finanzielle Belastung des Luftverkehrsstandorts Deutschland. Der Betreiber der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden bemängelt, dass trotz mehrfacher Hinweise aus der Branche bislang keine spürbaren Entlastungen erfolgt seien. Zwar habe der Koalitionsvertrag ursprünglich eine Überprüfung der Luftverkehrsteuer vorgesehen, konkrete Maßnahmen blieben jedoch aus.

Die zunehmenden Standortkosten führten zu sinkender Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen europäischen Flughäfen und einer Gefährdung von Verbindungen.


31. August 2025 | Condor-Chef pocht auf Absenkung der Ticketsteuer

„Die Kostenbelastung für Airlines ist in Deutschland im europaweiten Vergleich übermäßig hoch“, erinnerte Condor-Chef Peter Gerber die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung an ein konkretes Entlastungsversprechen aus dem Koalitionsvertrag.

„Die Kombination aus Luftverkehrsteuer, Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren hat sich seit 2019 mehr als verdoppelt“, wies Gerber auf weitere Belastungen hin. „Allein die Flugsicherungsgebühren für An- und Abflüge sind in den letzten Jahren um 40 Prozent gestiegen. „Die Ticketsteuer müsse „mindestens um die letzte Erhöhung“ nach unten korrigiert werden.


18. August 2025 | Ostdeutsche Wirtschaft fordert politische Unterstützung für Regionalflughäfen

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Ostdeutschland dringen auf politische Unterstützung für die regionalen Flughäfen. Wie Luftraum Ost berichtet, fordern sie eine Senkung staatlicher Abgaben wie der Luftverkehrsteuer sowie eine Entlastung bei Flughafengebühren. Ohne diese Maßnahmen drohe der Osten beim Anschluss an die internationale Luftfahrt weiter ins Hintertreffen zu geraten.

„Ohne politische Unterstützung wird es schwer sein, einen rentablen Luftverkehr aufrechtzuerhalten“, warnt etwa die IHK Dresden. Sie betont zudem: „Ein leistungsstarker Flughafen ist ein entscheidender Faktor für Standortentscheidungen. Sollte der Luftverkehr in unserer Region schwächer werden, wird dies negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Prosperität der Region haben.“

Auch die IHK zu Rostock sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert „maßgeschneiderte Förderansätze“ für die strukturell benachteiligten ostdeutschen Standorte. Zudem sollten sich „möglichst alle ostdeutschen Bundesländer geschlossen für eine Stärkung des Luftverkehrs in Ostdeutschland einsetzen“.

Das Bundesverkehrsministerium kündigte auf Nachfrage von Luftraum Ost an, eine neue nationale Luftfahrtstrategie zu erarbeiten. Eine gezielte Förderung einzelner ostdeutscher Flughäfen sei aber nicht vorgesehen.


15. August 2025 | CDU besorgt über Stellenabbau an Flughäfen in Sachsen

Die CDU im Sächsischen Landtag ist über den geplanten Stellenabbau auf den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden besorgt und sieht den Bund in der Pflicht. Die Bundesregierung müsse die Gebühren für den Luftverkehr an die Wettbewerbspartner im europäischen Umfeld anpassen, erklärte Kay Ritter, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Vor allem im Vergleich zu Nachbarländern wie Tschechien müssten Kostenstrukturen angepasst und faire Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit der hiesige Güter- und Personenverkehr wirtschaftlich bleibe.


14. August 2025 | Stellenabbau konkretisiert: 172 Stellen an Flughäfen in Leipzig/Halle und Dresden fallen weg

Die Mitteldeutsche Flughafen AG informiert die Belegschaft am 14. August darüber, dass noch im laufenden Jahr 172 der rund 1.300 Arbeitsplätze in den beiden Standorten wegfallen sollen. Das entspricht jedem achten Arbeitsplatz.

Im Zuge eines drastischen Sparplans seien auch betriebsbedingte Kündigungen möglich, hieß es. Für die Beschäftigten soll es zunächst möglich sein, sich für ein Freiwilligenprogramm zu melden. Von den Kürzungen seien alle Bereiche betroffen, hieß es.


11. August 2025 | BDL kritisiert Bundesregierung wegen Nicht-Senkung der Luftverkehrsteuer

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) hat scharfe Kritik an der Bundesregierung geübt, weil im Entwurf des Bundeshaushalts 2026 keine Senkung der Luftverkehrsteuer vorgesehen ist. Der Verband erklärt, dass die Rücknahme der Steuererhöhung von Mai 2024 ein dringend nötiger erster Schritt gewesen wäre, damit Fluggesellschaften nach Deutschland zurückkehren könnten.

BDL-Präsident Jens Bischof warnt, dass die staatlich veranlassten Kosten für die Branche im laufenden Jahr um etwa 1,1 Milliarden Euro auf rund 4,4 Milliarden Euro steigen werden. Diese Belastung gefährde die Erholung des Luftverkehrs nach der Pandemie. Bereits jetzt hätten einige Airlines begonnen, Flugzeuge aus Deutschland abzuziehen oder Strecken zu streichen. Das schwäche die internationale Anbindung deutscher Flughäfen.


30. Juli 2025 | Bund will Luftverkehrsteuer offenbar nicht senken

Die Bundesregierung plant vorerst keine Senkung der Luftverkehrsteuer. „Momentan sind keine Spielräume im Bundeshaushalt abzusehen“, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Nach den Ergebnissen des Koalitionsausschusses von Anfang Juli gehöre die Absenkung der Luftverkehrsteuer nicht zu den priorisierten steuerlichen Maßnahmen, bei denen sich auf eine kurzfristige Umsetzung verständigt worden sei.

Der vom Kabinett beschlossene Entwurf des Haushalts für 2026 wird im nächsten Jahr mit Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer von 2,07 Milliarden Euro rechnen, für dieses Jahr sind Einnahmen von 2,05 Milliarden eingeplant. 2024 hatte der Bund dadurch rund 1,9 Milliarden Euro eingenommen.


6. Mai 2025 | Luftverkehrswirtschaft fordert zügige Entlastung durch neue Bundesregierung

Zum Amtsantritt der neuen Bundesregierung fordert der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) rasche und entschlossene Maßnahmen zur Stärkung des Luftverkehrsstandorts Deutschland. BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang verweist auf zentrale Punkte des Koalitionsvertrags und drängt auf eine schnelle Umsetzung.

Lang betont, dass diese Maßnahmen zwar ein wichtiger erster Schritt seien, jedoch nicht ausreichten. Die Branche fordert eine spürbare Senkung der gesamten staatlich verursachten Standortkosten um die Hälfte, um wieder konkurrenzfähig im internationalen Vergleich zu werden. Besonders die internationale Anbindung der Exportnation Deutschland müsse wieder verbessert werden.

Zudem erwartet der BDL ein stärkeres europapolitisches Engagement der neuen Bundesregierung: Insbesondere die aus Sicht der Branche wettbewerbsverzerrende EU-Klimapolitik müsse reformiert werden, um ein Gleichgewicht zwischen europäischen und nicht-europäischen Airlines herzustellen.


17. April 2025 | Branche schlägt Änderung bei Luftverkehrsteuer vor

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bringt einen Nachbesserungsvorschlag für die seit 1. Mai 2024 erhöhte Luftverkehrsteuer ins Gespräch. Demnach soll bei Hin‑ und Rückflügen im Inland künftig die Steuer nur einmal erhoben werden – bisher fällt sie pro Flug (also Hin und Rück) jeweils an.

BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang begründet den Vorschlag im Interview mit airliners.de (€) damit, dass vor allem der innerdeutsche Verkehr – insbesondere private Geschäftsreiseverbindungen und Punkt‑zu‑Punkt‑Routen ohne Drehkreuz – durch die erhöhte Steuer‑ und Kostenlast überproportional belastet werde.

Joachim Lang ist Hauptgeschäftsführer des BDL. (Foto: BDL | Die Hoffotografen)

15. April 2025 | Einnahmen aus Luftverkehrsteuer steigen auf 1,9 Milliarden Euro

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Einnahmen des Bundes aus der Luftverkehrsteuer im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Insgesamt nahm der Bund rund 1,9 Milliarden Euro ein – nach 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023.

Die Steigerung steht im Zusammenhang mit der zum 1. Mai 2024 in Kraft getretenen Erhöhung der Luftverkehrsteuer. Diese hatte die Ticketpreise je nach Distanzklasse spürbar verteuert.


10. April 2025 | BDL sieht im Koalitionsvertrag wichtiges Signal

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Jens Bischof, begrüßt den im Koalitionsvertrag von CDU und SPD vorgesehenen Ansatz, den Luftverkehrsstandort Deutschland zu stärken. Gleichzeitig warnt er aber davor, dass erste Ankündigungen wie eine Senkung der Luftverkehrsteuer zwar ein Signal setzen, aber nicht ausreichen, um den Standort Deutschland im europäischen Wettbewerb wieder wettbewerbsfähig zu machen.

Er nennt als zentrale Forderungen entweder eine komplette Streichung der Luftverkehrsteuer oder eine Halbierung der Steuerlast plus eine Beteiligung des Staates an den Flugsicherungskosten und der Luftsicherheitsgebühr sowie die Abschaffung der nationalen PtL‑Quote (Power‑to‑Liquid) für synthetische Flugkraftstoffe, die seiner Meinung nach Wettbewerbsverzerrungen verursache.

Flugverkehr verlagert sich nur und damit auch CO2-Emissionen. Dem Klima ist damit nicht geholfen.
Jens Bischof | BDL-Präsident

Der Verband kündigt an, die künftige Bundesregierung „konstruktiv, aber kritisch“ zu begleiten, damit der Luftverkehr in Deutschland wieder als „zentraler Baustein“ des Wirtschaftsstandorts fungieren könne.


30. März 2025 | Mitteldeutsche Flughafen AG nennt steigende Abgaben als Belastung für Ost‑Flughäfen

In ihrem „Politikbrief“ warnt die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), Betreiber der Flughäfen Flughafen Leipzig/Halle und Flughafen Dresden, vor den wachsenden finanziellen Belastungen des Luftverkehrsstandorts Deutschland. Konkret heißt es: „Steigende staatliche Abgaben und überbordende Bürokratie setzen die Branche unter Druck und schränken Handlungsspielräume massiv ein.“

Weiter heißt es, dass die Politik „Mut und Entscheidungswillen“ zeigen müsse, damit die Weichen für eine zukunftsfähige Luftfahrt gestellt werden könnten.


19. März 2025 | Gutachten dokumentiert erheblichen Anstieg staatlicher Standortkosten im Luftverkehr

Ein vom Deutsches Zentrum für Luft‑ und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) veröffentlichtes Gutachten zeigt, dass die staatlichen Standortkosten deutscher Flughäfen – insbesondere durch die Steuererhöhung der Luftverkehrsteuer – zwischen 2019 und 2024 deutlich angestiegen sind. Im Bericht heißt es etwa: „Am Flughafen Frankfurt lässt sich der Anstieg zum Teil durch die Anhebung der Luftverkehrsteuer von 7,38 € auf 15,53 € je Passagier und gestiegene Flughafenentgelte begründen.“

Die Studie kommt aber auch zu dem Schluss, dass hohe Standortkosten zwar eine Rolle spielen, aber nicht allein für die langsamere Erholung der Fluggastzahlen verantwortlich sind. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung habe ebenfalls signifikanten Einfluss. Weiterhin sind geänderte Reisegewohnheiten – insbesondere eine verstärkte Nutzung der Bahn für innerdeutsche Reisen – sowie strukturelle Veränderungen im Luftverkehrsmarkt, wie eine Konsolidierung bei Low-Cost-Carriern, zu beobachten. Hinzu kommen geopolitische Faktoren wie Luftraumsperrungen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine sowie Engpässe durch Fachkräftemangel und verzögerte Flugzeugauslieferungen.

Der Rückgang von Geschäftsreisen, der Wegfall des Großteils der Nachfrage von und nach Russland und der Ukraine und der seit dem Marktaustritt der Air Berlin geringe innerdeutsche Wettbewerb im Flugverkehr spielen ebenfalls eine Rolle bei der langsamen Erholung.
Dr. Sven Maertens | DLR-Institut für Luftverkehr.


9. März 2025 | Personalabbau an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden angekündigt

Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG), Betreiber der Flughäfen Flughafen Leipzig/Halle und Flughafen Dresden, kündigt im Rahmen ihrer Sanierungsphase den Abbau von rund 250 Stellen bis zum Jahr 2026 an. „Bis 2026 müssen wir ein positives Betriebsergebnis erreichen – erstmals in unserer Geschichte. Deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, als an allen Ecken zu sparen“, sagte MFAG-Vorstandschef Götz Ahmelmann im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung (€).

Hintergrund des Sparkurses sind anhaltend hohe Kostenstrukturen – darunter auch staatliche Abgaben und Gebühren. Zudem schreiben die Flughäfen seit Jahren Verluste. Erst 2024 konnte eine Finanzlücke in Höhe von 145 Millionen Euro geschlossen werden.

„Wir sind ein Unternehmen in einer Sanierungsphase“, sagte Götz Ahmelmann, Vorstandsvorsitzender der Mitteldeutschen Flughafen AG, im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung. (Foto: Mitteldeutsche Flughafen AG)

23. Februar 2025 | BDL fordert Luftverkehrswende nach Bundestagswahl

Nach der Bundestagswahl drängt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) auf eine rasche Kurskorrektur in der Luftverkehrspolitik. In einer Stellungnahme fordert der Verband die künftige Bundesregierung auf, den wachsenden Standortnachteil deutscher Flughäfen und Airlines durch konkrete Entlastungsmaßnahmen zu beheben. Besonders die Luftverkehrsteuer, nationale Alleingänge bei der Klimapolitik sowie hohe Sicherheits- und Flugsicherungsgebühren gelten dem BDL als zentrale Wettbewerbshemmnisse.

Die Branche warnt vor einer zunehmenden Verlagerung von Flugangeboten ins europäische Ausland, was langfristig die internationale Anbindung deutscher Regionen gefährde. Um den Standort wieder zu stärken, fordert der Verband unter anderem die Abschaffung der Luftverkehrsteuer, die Rücknahme nationaler PtL-Quoten sowie eine faire Kostenbeteiligung des Bundes an hoheitlichen Aufgaben im Luftverkehr.

Die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 führte zu einer deutlichen Verschiebung der politischen Kräfte. Die Union (CDU/CSU) wurde mit 28,5 Prozent der Zweitstimmen stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 20,8 Prozent. Die SPD erreichte 16,4 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen kamen auf 11,6 Prozent, Die Linke auf 8,8 Prozent. Die bisherige Ampel-Koalition verlor damit ihre parlamentarische Mehrheit.


19. Februar 2025 | Lufthansa Group spricht von Rekord‑Standortkosten

In ihrem Policy Brief zum Februar 2025 stellt die Lufthansa Group fest, dass die staatlichen Standortkosten (bestehend aus Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsgebühren und Flugsicherungsgebühren) ab dem 1. Januar 2025 um nahezu 20 % gestiegen sind.

Die Gruppe warnt, dass Deutschland im europäischen Vergleich auf Kurz‑ und Mittelstrecken zunehmend unattraktiv werde – u. a. weil die Kosten je Flug für einen A320‑Intra‑European‑Flug bereits über 5.000 € liegen könnten.


17. Februar 2025 | Fluggesellschaften warnen: Steuer‑ und Gebührenlast erreicht neuen Höchststand

Laut einer Analyse des Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) sind die staatlichen Standortkosten im Luftverkehrsstandort Deutschland zu Jahresbeginn 2025 auf einen historischen Höchststand gestiegen. Inklusive Luftverkehrsteuer, Luftsicherheitsgebühren und Flugsicherungsgebühren erreiche die Belastung pro Flug ab einem deutschen Flughafen bis zu 4.926 Euro – ein Anstieg von rund 143 % gegenüber 2019.

Der Verband warnt, dass aufgrund dieser hohen Kosten Airlines und Flughäfen ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen europäischen Standorten verlieren könnten – was bereits zu Angebotskürzungen und Standortverlagerungen führe.


16. Januar 2025 | Mitteldeutsche Flughäfen melden stagnierende Passagierzahlen und warnen vor Kostendruck

Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) hat ihre Verkehrszahlen für 2024 veröffentlicht. Trotz leichter Erholung im Passagieraufkommen an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden bleibt das Vorcoronaniveau deutlich unterschritten. In der Bilanz verweist die MFAG auf einen weiterhin hohen wirtschaftlichen Druck – bedingt durch steigende staatliche Abgaben, Luftverkehrsteuern und Gebühren. Diese Entwicklungen gefährdeten laut Unternehmen insbesondere die wirtschaftliche Tragfähigkeit regionaler Flughäfen in strukturschwachen Räumen.


18. Dezember 2024 | Eurowings streicht Verbindung von Flughafen Leipzig/Halle nach Düsseldorf

Die Lufthansa‑Tochter Eurowings kündigt an, ihre innerdeutsche Verbindung von Leipzig/Halle nach Düsseldorf einzustellen. Der letzte Flug soll bereits am 22. Dezember 2024 stattfinden. Als Begründung nennt das Unternehmen die „verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Fliegen in Deutschland“, insbesondere steigende Kosten durch die Erhöhung der Luftverkehrsteuer.

Für den Flughafen Leipzig/Halle bedeutet diese Streichung einen weiteren Rückschlag bei der nationalen Anbindung. Eurowings beklagt „eine massive staatliche Verteuerung des Fliegens in und ab Deutschland“, zuletzt durch die Erhöhung der Luftverkehrssteuer.


12. Dezember 2024 | Länderchefs fordern Abschaffung der Luftverkehrsteuer

Die Ministerpräsidentinnen und ‑präsidenten mehrerer deutscher Bundesländer fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme die Abschaffung beziehungsweise deutliche Senkung der seit Mai 2024 geltenden Luftverkehrsteuer. Begründet wird der Vorstoß damit, dass die Steuer die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftverkehrsbranche beeinträchtige und insbesondere Regionen außerhalb großer Flughafendrehkreuze überproportional belaste.

Wir müssen runter, was die Kosten angeht für die Besteuerung.
Michael Kretschmer (CDU) | Ministerpräsident Sachsen

In der Erklärung wird ferner darauf verwiesen, dass die Steuer‑ und Gebührenbelastung zusätzlich steigende Kosten für Airlines und Flughäfen bedeute und so langfristig negative Effekte auf Angebot, Anbindung und Flugpreise in Deutschland haben könne. Ein weiterer Fokus ist die „Mobilitäts‑ und Standortgerechtigkeit“: Regionen mit weniger Umsteigemöglichkeiten könnten stärker von Angebotskürzungen betroffen sein.


28. November 2024 | Lufthansa streicht Verbindung vom Flughafen Leipzig/Halle nach München

Die Lufthansa kündigt an, ihre Direktverbindung vom Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) nach München zum Sommerflugplan 2025 einzustellen. Als Gründe nennt das Unternehmen u. a. „veränderte Rahmenbedingungen seit der Pandemie und die gleichzeitig massive Verteuerung des Fliegens in und ab Deutschland, zuletzt mit der spürbaren Erhöhung der Luftverkehrsteuer“. Dafür soll das Angebot nach Frankfurt (Main) verbessert werden. Bis zu fünf Flüge täglich soll es dann geben, aktuell sind es bis zu vier.

Die Entscheidung trifft auf scharfe Kritik in der Region: Für den Flughafen Leipzig/Halle bedeutet der Routenverlust einen weiteren Rückschlag bei der nationalen Anbindung und bei Umsteigemöglichkeiten über das Drehkreuz München. Die Anbindung Ostdeutschlands an wichtige Metropolen und internationale Verbindungen werde so weiter belastet, analysiert beispielsweise die Leipziger Volkszeitung (€).


16. Oktober 2024 | Bundestag lehnt Antrag zur Senkung der Standortkosten ab

Im Bundestag wird der Antrag der CDU/CSU‑Fraktion „Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland – Für angemessene Standortkosten, effiziente Abfertigung und sichere Arbeitsplätz“ (Drucksache 20/11381) zurückgewiesen.

Der Antrag hatte gefordert, die Bundesregierung solle Maßnahmen ergreifen, um die hohen Standortkosten im deutschen Luftverkehrssystem zu senken – unter anderem durch Entlastungen bei Abgaben und Steuern wie der Luftverkehrsteuer, effizientere Abfertigung an Flughäfen und eine Stärkung von Beschäftigung sowie Umsteige‑ und Verbindungsangeboten.

Im Antrag heißt es, die Erholung des Luftverkehrs in Deutschland hinke im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hinterher und als Hauptursache würden die „deutlich erhöhten Flug‑Standortkosten“ identifiziert.

Mit der Ablehnung bleibt die Regierungskoalition unter anderem bei ihrer Linie, keine unmittelbaren Entlastungen für Luftverkehrsstandorte vorzunehmen – eine Entscheidung, die in der Branche und bei regionalen Flughäfen auf scharfe Kritik stößt.

Die Aufzeichnung der Bundestagsdebatte vom 16.10.2024:


13. Oktober 2024 | Lufthansa warnt vor Rückgang des Flugangebots in Deutschland

Der Konzernchef der Lufthansa, Carsten Spohr, äußert sich im Interview mit der BILD am Sonntag kritisch zur Situation des deutschen Luftverkehrsstandorts: Wegen hoher Flughafengebühren und „unverhältnismäßig hoher staatlicher Abgaben“ drohe eine Verschlechterung der Anbindung Deutschlands.

Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen.
Carsten Spohr | Vorstandsvorsitzender Deutsche Lufthansa AG

Spohr erklärt weiter, dass die Airline bereits plane, das Angebot in Deutschland zu überprüfen und gegebenenfalls zu reduzieren — was eine weitere Belastung für Flughäfen, insbesondere außerhalb der großen Drehkreuze, bedeuten könne.


2. Mai 2024 | IATA reagiert auf Steuererhöhung

Die IATA (International Air Transport Association) kritisiert die Erhöhung der deutschen Luftverkehrsteuer. Sie gefährde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Bereich Luftverkehr, insbesondere im Vergleich mit Nachbarländern, und schade dem Tourismus sowie dem Export.

„Die Regierung sollte Maßnahmen zur Verbesserung der deutschen Position im Wettbewerb und zur Förderung von Handel und Reiseverkehr Vorrang einräumen. Stattdessen hat sie sich für eine kurzfristige Geldbeschaffung entschieden, die dem langfristigen Wachstum der Wirtschaft nur schaden kann“, sagte Willie Walsh, der Generaldirektor der IATA.


1. Mai 2024 | Erhöhte Luftverkehrsteuer tritt in Kraft

Die neuen, erhöhten Steuersätze auf Flugtickets werden wirksam. Die Luftverkehrsteuer pro Passagier steigt je nach Distanzklasse:

  • Kurzstrecke – von 13,03 EUR auf 15,53 EUR
  • Mittelstrecke – von 33,01 EUR auf 39,34 EUR
  • Langstrecke – von 59,43 EUR auf 70,83 EUR

Damit setzt die Bundesregierung die Ende März beschlossene Reform vollständig um. Die Steuer wird von den Airlines abgeführt, kann jedoch über höhere Ticketpreise unmittelbar an die Fluggäste weitergegeben werden.


29. April 2024 | Branchenverbände warnen vor Erhöhung der Luftverkehrsteuer

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisiert, dass die Erhöhung der Luftverkehrsteuer bei gleichzeitiger Kürzung der Fördermittel für klimaneutrale Flugkraftstoffe (SAF) einen „eklatanten Bruch des Koalitionsvertrages“ darstelle. Der Verband weist darauf hin, dass durch die Steuermaßnahmen die Wettbewerbsposition deutscher Airlines weiter geschwächt werde.

Parallel dazu warnt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) davor, dass die Steuererhöhung auch die Wettbewerbs‑ und Wachstumsperspektiven deutscher Flughäfen gefährde:

Der Flughafenstandort Deutschland wird im europäischen Wettbewerb um neue Strecken
zusehends für Airlines unattraktiv. Infolge dieser Belastungen kehren Airlines dem deutschen Markt
zunehmend den Rücken. Neue Strecken werden im Ausland aufgebaut. Zum Nachteil von
Privat- und Geschäftsreisenden, die kein nachfragegerechtes Angebot erhalten.

Ralph Beisel | ADV-Hauptgeschäftsführer

ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel (Foto: ADV)

27. März 2024 | Bundestag beschließt Erhöhung der Luftverkehrsteuer

Der Deutsche Bundestag verabschiedet im Rahmen des Zweiten Haushaltsfinanzierungsgesetzes 2024 die Anhebung der Luftverkehrabgabe (auch Luftverkehrsteuer oder Ticketsteuer genannt). Ziel der Maßnahme ist es laut Bundesregierung, zusätzliche Haushaltsmittel zu generieren und klimaschädliche Subventionen abzubauen. Die Steuer betrifft alle kommerziellen Passagierflüge, die von deutschen Flughäfen starten, und wird nach Distanzklassen gestaffelt.

Die Opposition sowie Vertreter der Luftverkehrsbranche warnen schon im Gesetzgebungsverfahren vor Wettbewerbsnachteilen für deutsche Airlines und Flughäfen.

Die Steuer wurde 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung zur Etatsanierung eingeführt. Sport- und Privatflieger sind von der Abgabe nicht betroffen.