Führungswechsel: Neuer Kommodore in Laage

Oberstleutnant Dominique Gentzsch hat als Kommodore das Kommando am Fliegerhorst in Laage übernommen.
(Archivfoto: Bundeswehr/Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern)

Der Fliegerhorst in Rostock-Laage hat einen neuen Kommodore. Der neue Kommandant des Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ nahm zum Amtsantritt die Soldaten in die Pflicht und forderte, die Komfortzonen müsse verlassen werden. Laage ist nicht nur Ausbildungszentrum für alle Eurofighter-Piloten der Luftwaffe, sondern sichert mit der Alarmrotte auch regelmäßig den deutschen Luftraum.

Am Eurofighter-Standort Rostock-Laage hat ein überraschender Führungswechsel stattgefunden. Wie die Ostsee-Zeitung (€) und die Deutsche Presse-Agentur am Montag übereinstimmend berichten, hat Oberstleutnant Dominique Gentzsch das Kommando über das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ übernommen.

„Die Dinge haben sich grundlegend verändert“, betonte Gentzsch den Berichten zufolge mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen an Einsatzbereitschaft und Ausbildung bei seiner Antrittsrede. Die „Komfortzone“, so der Appell des neuen Befehlshabers, müsse verlassen werden. Das gelte gerade im Hinblick auf die Kernaufgabe des Geschwaders: die Ausbildung künftiger Eurofighter-Piloten der Luftwaffe.

Laage als Rückgrat der Eurofighter-Ausbildung

Die vor Ort stationierten 35 Eurofighter gelten als das Rückgrat der deutschen Eurofighter-Flugausbildung, denn alle angehenden Eurofighter-Piloten werden hier ausgebildet. Mit Blick auf die aktuelle Beschaffung von 20 zusätzlichen Eurofightern sowie die Lage an der NATO-Ostflanke wächst auch der Druck auf das Geschwader, deutlich mehr Piloten auszubilden als bisher. Es gelte daher, die sicherheitspolitische Realität anzuerkennen und die Leistungsbereitschaft und Einsatzfähigkeit weiter zu erhöhen, so der neue Kommodore.

Neben der Ausbildung übernimmt das Geschwader dem Bundesverteidigungsministerium zufolge aber auch regelmäßig die Rolle der Alarmrotte, auch Quick Reaction Alert (QRA), zur Sicherung des nördlichen deutschen Luftraums. Diese Aufgabe im Rahmen der Luftverteidigung bedeutet: Innerhalb weniger Minuten müssen rund um die Uhr zwei startbereite Eurofighter verfügbar sein, um beispielsweise auf Luftraumverletzungen reagieren zu können.

In Rostock-Laage ist seit 2022 die nördliche Alarmrotte der Luftwaffe stationiert. Immer wieder steigen die Eurofighter von Laage aus auf, um russische Flugzeuge über der Ostsee zu identifizieren und zu begleiten (Foto: Luftwaffe)

Insbesondere über der Ostsee hat sich diese Bereitschaft in den vergangenen Monaten als kritisch erwiesen: Immer wieder mussten Maschinen aus Laage aufsteigen, um russische Flugzeuge, die sich dem NATO-Luftraum näherten, zu identifizieren und aus dem Luftraum heraus zu eskortieren.

Kommodore mit eigener Eurofighter-Erfahrung

Gentzsch, zuletzt Pressesprecher der Luftwaffe im Bundesverteidigungsministerium, ist selbst mit dem Eurofighter viele Missionen mit der Alarmrotte geflogen. Der Bundeswehr zufolge war er als Einsatzpilot und Staffelkapitän bereits mehrere Male im Auslandseinsatz. Laage kennt Gentzsch aus eigener Erfahrung: Bereits vor fünf Jahren hatte er zeitweise das Kommando über die Fliegende Gruppe des Geschwaders.

Gentsch Vorgänger Oberst Gerd Schnell war seit Januar 2023 Kommodore des Geschwaders und wechselt nun ins Bundesverteidigungsministerium nach Berlin.

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